Worauf kommt es bei der Designentwicklung einer neuen Badserie für barrierefreie Bäder an?

Steffen Walter: Einschlägige Normen und der anerkannte Stand der Technik gehören zu den Grundanforderungen. Normbau hat sich außerdem interne Regeln gesetzt, die deutlich über den normativen Vorgaben liegen. Diese erhöhten Anforderungen, zum Beispiel an die Belastbarkeit von Wand- und Stützklappgriffen, müssen alle unsere Produkte erfüllen.

Tatyana Mann: Wir möchten Menschen in allen Lebenssituationen die selbstbestimmte Teilhabe am Leben in einem barrierefreien und sicheren Umfeld ermöglichen. Deshalb holen wir vor jeder Neuentwicklung Feedback ein – über unsere Vertriebsmitarbeiter und Kunden sowie über die Anwender, also Badbenutzer und Pflegepersonal. Interne Workshops mit Alterssimulationsanzügen und die Zusammenarbeit mit externen Partnern sowie Spezialisten für Planung von barrierefreien Bädern gehören ebenfalls zur Vorbereitung.

Pflegende, Pflegebedürftige und Reinigungspersonal sollen mit unseren Produkten so einfach und fehlersicher wie möglich umgehen können. Ebenfalls nicht zu vernachlässigen sind daher Reinigungsfreundlichkeit und Hygiene.

Wie lange dauert eine solche Entwicklung von der ersten Idee bis zur Serienreife?

Steffen Walter: Produktergänzungen oder Erweiterungen sind nach etwa einem halben Jahr produktionsreif. Bei einer komplett neuen Serie rechnen wir von der ersten Idee bis zur Serienfertigung mit 2,5 bis drei Jahren. Wir sind auditiert nach DIN EN ISO 9001 und orientieren uns am darin definierten Entwicklungsprozess, der nach dem Produktentstehungsprozess PEP organisiert ist. In der Design- und Entwicklungsphase nutzen wir zudem die Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse (FMEA). Produktentwicklung und Validierung finden an unserem Standort in Deutschland statt, an dem wir auch ein eigenes Prüflabor betreiben.

Was ist das Besondere an Ihrer jüngsten Entwicklung der Badserie Verso Care?

Tatyana Mann: Die puristische Designsprache mit Einpunkt-Befestigung ohne Rosette verleiht dem System eine leichte, elegante Optik. Sie hat zudem praktische Vorteile, denn sie steht für eine schnellere Montage und leicht zu reinigende Flächen.

Erstmals bieten wir mit Verso Care das Normbau Vario-System innerhalb der Nylon-Serien an. Kernstück des Systems ist eine fest montierte Grundplatte, an der Stützklappgriffe, Wandstützgriffe oder Klappsitze je nach Bedarf mit wenigen Handgriffen montiert und demontiert werden können. Wird die Platte nicht belegt, ist sie mit einer Blindabdeckung elegant verdeckt.

An der Belastbarkeit hat sich gegenüber den bisherigen Nylon-Serien nichts geändert, auch das Preisniveau ist gleichgeblieben. Kontrastfarben spielen in unserer Branche eine wichtige Rolle, um zum Beispiel Menschen mit visuellen Einschränkungen oder Demenzerkrankungen die Orientierung zu erleichtern. Das breite Farbspektrum von Verso Care mit 10 Standardfarben bietet Architekten und Planern dafür ästhetisch und funktional optimale Möglichkeiten.  

Steffen Walter: Mehr Einrichtungsmöglichkeiten gibt auch die große Auswahl an Längen und Produktvariationen im Standardsortiment. Zudem ist die Serie mit dem gesamten Accessoire-Portfolio von Nylon Care kombinierbar. So lassen sich vielfältige Einrichtungswünsche erfüllen.

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